Hier finden Sie uns

NaWoDo eG

Latoursgarten 1

41542 Dormagen

Nachbarschaftlich Wohnen in Dormagen eG
Nachbarschaftlich Wohnen in Dormagen eG

Unser Selbstverständnis

Der folgende Text entstand über einen längeren Zeitraum - und lange nach unserem Einzug in unser Haus in Nievenheim. Er stellt keine Vision dar, sondern unser Selbstverständnis, so wie wir es täglich leben. Natürlich nicht zu 100%, und auch nicht jeden Tag.

 

Je nachdem, wen Ihr fragt, werdet Ihr Nuancen erfahren, von Ausnahmen hören, von enttäuschten Erwartungen und von konkreten Beispielen aus der Praxis.

 

Sprecht uns gerne an!

 

Generationenübergreifend: Zurzeit leben hier 37 Erwachsene im Alter von 30 bis 90+, 19 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 13+ Jahren unter einem Dach.

 

Genossenschaftlich: Es gibt kein Eigentum der Wohnung, sondern Gemeinschaftseigentum, das gemietet wird. Jeder Mieter / jede Mieterin ist Genossenschaftsmitglied und stimmberechtigt, unabhängig von der Höhe der Einlage. Weitere Merkmale: Stabile Miete unterhalb des Mietspiegels, kleine, nicht profitorientierte Genossenschaft, lebenslanges Wohnrecht. 

 

Selbstverwaltung: Wir verwalten uns selbst, d.h. die Mitglieder der Genossenschaft übernehmen Aufgaben der Hausverwaltung, der Finanzplanung, des Belegungsprozesses, Reparaturen und Instandhaltung, Garten- und Hauspflege, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr. 


Engagement: Alle bringen sich in die Gemeinschaft ein und übernehmen Aufgaben entsprechend ihrer Fähigkeiten und Vorlieben, ihrer Lebensphase und -situation. Jedem steht es frei, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen oder nicht.


Entscheidungen im Konsent: Entscheidungen werden von den Mitgliedern getroffen, der Vorstand ist lediglich Vertretung nach außen. Entscheidungen werden im Konsent getroffen (als entschieden gilt, wenn niemand mehr schwerwiegende Einwände gegen einen Vorschlag vorbringt), entweder in der Großgruppe oder innerhalb von Arbeitsgruppen. Wir nehmen uns die erforderliche Zeit für die Themen. Das ist anstrengend, aber es lohnt sich. 
Gegen Entscheidungen kann von Nicht-Anwesenden Einspruch eingelegt werden, über den dann in der Gruppe entschieden wird.  


Nachbarschaftlich: Wir unterstützen uns gegenseitig: Auf Anfrage beim Einkaufen, Post entgegennehmen, auf Kinder aufpassen, aushelfen bei fehlenden Lebensmitteln und Geräten. Wir organisieren Spieleabende, Weinproben, Fußballspiele, gemeinsame Freizeiten, Kochclub, Adventstürchen, Backtage…


Konfliktlösung durch Kommunikation: Wir sind uns bewusst, dass Konflikte zum Zusammenleben gehören. Jeder ist selbst verantwortlich, für seine Konflikte die Initiative zu ergreifen und aktiv an der Konfliktbearbeitung mitzuwirken. Konflikte können auch "ausgehalten" werden. Der Rückzug von Mitgliedern in Folge von Konflikten wird gelassen respektiert. Die Erfahrung zeigt, dass es sowohl das Bedürfnis gibt, sich abzugrenzen und zurückzuziehen als auch sich wieder anzunähern und teilzunehmen. 
Es gibt Empfehlungen zum Umgang mit Konflikten. So sollen Konflikte zuerst von Mitglied zu Mitglied angesprochen werden. Bei Bedarf wird ein Konfliktlotse hinzugezogen (wenn beide Parteien einverstanden sind). Bei grundlegenden Konflikten, die mehrere Mitglieder betreffen, werden temporäre Gruppen gebildet und moderiert. Wir bieten Raum für Äußerungen von Unmut, Traurigkeit, Freude, Verärgerung, Glück und hören einander zu, z.B. in Befindlichkeitsrunden, Klarheitsrunden, bei der Bearbeitung von „Elefanten“. Den respektvollen Umgang üben wir noch.

 

Ökologisch: Wir erzeugen Energie per Photovoltaik, erwärmen Wasser per Solaranlage, haben nach KW40+ gebaut, grüne Dächer, pflegen Wildblumenwiesen, Kräuter- und Hochbeete, Obstbäume und insektenfreundliche Stauden. Wir retten Lebensmittel und kompostieren Abfall.
Wir teilen viele Räume (Waschkeller, Hobbyraum, Gemeinschaftsraum, Garten, Tiefgarage, Spielplatz, Gartenschuppen, Veranda, Sitzplatz, Terrasse...), nutzen Geräte gemeinsam (Gartengeräte, Grill, Gartenmöbel, Wasserpumpe, Waschmaschinen) und leihen uns gegenseitig Gerätschaften aus (Autos, Fahrräder, Küchengeräte, …).


Entwicklung: Wir lernen voneinander und entwickeln uns gemeinsam stetig weiter –beginnend mit der Kinderversammlung, regelmäßige Arbeitsgruppen und Workshops und durch spezielle Veranstaltungen (Bspl.: Wochenendworkshops, Fortbildungen wie Mediation, Prävention Missbrauch...).


Öffnung nach außen: Wir tauschen uns über unsere Erfahrungen mit anderen Projekten aus, um diese sowohl an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen als auch über unsere Gemeinschaft und unser Handeln zu reflektieren. Wir unterstützen Projekte in der Gründungsphase und engagieren uns in der genossenschaftlichen Verbandsarbeit.

Druckversion | Sitemap
© NaWoDo eG